
Kein Mann hat ein Problem damit, zuzugeben, dass er sich mit großer Leidenschaft einen Action-Kracher wie "Top Gun" auch noch im Erwachsenenalter ansieht. Frauen werden für ihren Hang zu Liebesfilmen ausgelacht. Die Zündfunk-Passionsspiele stehen für die ungebrochene Leidenschaft zu Alben, Büchern und Filmen. Auch 25 Jahre nach seinem Erscheinen erzielt "Dirty Dancing" im Fernsehen Rekordquoten, feiert als Musical Erfolge und wird in zahllosen Serien und Filmen zitiert. Als vermeintlicher "Frauenfilm" abgetan, hat er jedoch weder in der Filmkritik noch in den Film- oder Kulturwissenschaften eine angemessene Würdigung erfahren.

Der Sammelband "Ich hatte die Zeit meines Lebens - Über den Film "Dirty Dancing" und seine Bedeutung", gerade erschienen im Verbrecher Verlag, untersucht erstmals die Bedingungen des zeitlosen Erfolgs des Films, geht den jüdischen Spuren und schwarzen Moves nach, verortet Babys Geschichte im Coming-of-Age-Genre und unterzieht ihn einer feministisch-kritischen Würdigung. "Dirty Dancing", so die Herausgeberin Hannah Pilarczyk, "ist der einzige Frauenfilm, der seine Hauptfigur gut behandelt." Und das wollen Frauen immer wieder sehen.
Der Zündfunk zeigt den besonderen Blick der 80er-Jahre auf den Sommer 1963 und würdigt dabei natürlich auch den Soundtrack von "Dirty Dancing".
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