Der Artikel „Megaaffendummbatzenbrüll“ wurde von Bastian
Sick verfasst und ist am 22. Februar 2012 auf der Onlineplattform „Spiegel
online“ erschienen. In der Glosse beschreibt der Autor den Sprachverfall, der
im neuen Saturn-Werbespot angewandt wird, um damit die junge Generation
anzusprechen.
Im ersten Sinnabschnitt der Glosse übt der Autor Kritik an
der Werbung bezüglich des Sprachverfalls aus. Dabei geht er besonders auf die
Werbesprüche ein „SOO! MUSS TECHNIK“ (Z. 5), die man kaum mehr verstehe, da es kein
richtiges Deutsch mehr sei. „Aber welch ein Deutsch ist das?“ (Z. 8f)
Anschließend analysiert der Autor den Saturn-Werbespruch.
Dabei stellt er fest, dass es den Firmen in erster Linie um Provokation gehe
(Z. 20). Darum werden ansprechende Werbemittel verwendet, „und dafür sind Ihnen
grelle Farben, große Buchstaben und grenzwertiger Satzbau willkommene Mittel“
(Z. 20f).
Zum Ende des Textes stellt der Autor das Unternehmen Saturn
vor, das seinen Ursprung seit Juli 1961 in Köln habe und inzwischen vom bayerischen
Ingolstadt aus gelenkt werde. Danach bezieht er sich auf das Interview mit dem
Media-Saturn-Chef Horst Norberg, dass auch das Oberhaupt des Unternehmens noch
die deutsche Sprache beherrsche.
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Die Glosse „Über peinliche Mütter“ wurde im Onlineportal der
Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlicht. Genaue Informationen über den
Verfasser und das Erscheinungsdatum sind nicht bekannt. Der Artikel befasst
sich mit dem Thema, dass viele Kinder, besonders im jugendlichen Alter, ihre
Eltern und insbesondere die Mütter irgendwann einmal peinlich finden. Zunächst
stellt der Verfasser diese Behauptung auf und erklärt, warum dies den Eltern in
der heutigen Zeit, im Gegensatz zu früher, so missfällt. Diese Entwicklung
könne sich bei den Jugendlichen ganz plötzlich ergeben und hänge oftmals mit
dem unerwünschten Verhalten der Eltern zusammen. Als Paradebeispiel für dieses
Phänomen wird der Musikstar Madonna aufgeführt. Obwohl ihre Tochter Lourdes sie
früher ganz und gar nicht peinlich fand, sei dies Heute sehr wohl der Fall und
deswegen distanziere sie sich von ihrer berühmten Mutter immer mehr.
Wenn man sich die Sprache der Glosse genauer betrachtet,
fällt sofort auf, dass übermäßig häufig der Anglizismus „(un)cool“ (u. a. Z. 5,
Z. 6, Z. 21) auftaucht. Dies soll verdeutlichen, dass es in dem Artikel um die
Meinung der Jugendlichen geht und gerade von diesen wird das Wort im
alltäglichen Leben häufig gebraucht. Außerdem stellt der Ausdruck eine
Antithese gegenüber der thematisierten Peinlichkeit dar. Die Umgangssprache der
Kinder wird auch mit dem Zitat in Zeile 8 bis 9 „Du bist voll cool, finden
meine Freunde auch!“ oder mit der Phrase „sehr geil“ in Zeile 12 aufgegriffen.
Ins Auge sticht auch die Anapher „einmal zu oft“ (Z. 11 f.).
Hier macht der Autor deutlich, dass einige Eltern es womöglich selbst
verschulden, von ihren Kindern als peinlich empfunden zu werden. Wenn sie zu
bemüht sind, sich nach dem neuesten Trend zu richten oder das Verhalten ihrer
Kinder gar imitieren, ändert sich das Bild über die Eltern rasch ins Negative.
Anschließend wird als Bespiel der Popstar Madonna genannt. Hier baut der
Verfasser der Glosse den Songtitel „Virgin“ (Z. 17) von Madonna im Zuge eines
Vergleichs zwischen ihr und ihrer Tochter Lourdes in den Text mit ein.
Häufig wird mit rhetorischen Fragen gearbeitet, so zum
Beispiel in Zeile 25: „Tränen der Peinlichkeit, der Wut, der Rebellion?“ Der
elliptische Schreibstil unterstreicht die Verzweiflung von Madonnas Tochter
aufgrund ihres fraglichen Verhaltens in der Öffentlichkeit. Auch ganz am Ende
des Textes (Z. 29 f.) wird der Leser rhetorisch gefragt „Denn warum sonst hat
sie angekündigt, Darstellende Kunst zu studieren?“. Die Distanzierung zu der
weltberühmten Mutter wird hier noch einmal ganz klar hervorgehoben und mit den
Zukunftsplänen von Lourdes bestätigt.
Mit zwei Parenthesen (Z. 18-19 und Z.23) wird klar, dass
Madonna früher von Ihrer Tochter zwar nicht als peinlich empfunden wurde, aber
dies nach einigen Vorfällen nun der Fall zu sein scheint. Mit den Einschüben
„–war es, als Madonna bei einem Auftritt im vergangen Sommer in Istanbul ihre
Brüste entblößte?- „ und „-wie unfassbar peinlich ist das denn?“ wird
gemutmaßt, was Lourdes zu diesem Sinneswandel gebracht haben könnte.
Die schnell wechselnde Meinung der Pubertierenden über die
eigenen Eltern wird durch diverse Hyperbeln nachvollziehbar geschildert.
„Superpeinlich“ (Z.11) oder schlimmstenfalls
„unfassbar peinlich“ werden da selbst die „coolsten Mütter der Welt“ (Z.
13) im Handumdrehen. Dass es sich aber glücklicherweise meist nur um ein
vorübergehendes Problem mit der Peinlichkeit handelt, macht der Verfasser
gleich zu Beginn mit dem Parallelismus „Mit etwas Pech bleiben sie es dann für
immer, mit etwas Glück werden sie mit der Zeit wieder akzeptabel“ klar.
Am 22. Februar 2012 in Spiegel online der Artikel
“Megaaffendummbatzenbrüll“ von Bastian Sick. Bei diesem Text handelt es sich um
eine Glosse, da der Autor viele ironische sowie über- bzw. untertreibende
Mittel verwendet.
Im ersten Drittel der Glosse kritisiert Sick das Unternehmen
Saturn im Bezug auf ihre Werbewirtschaft und wie mit der Sprache dabei
umgegangen wird. Danach analysiert er allgemein den Sprachverfall am Beispiel
der „Ischwarte Bus“ – Generation. Im letzten Drittel stellt er dann die Firma Saturn,
dessen Geschäftsführer sowie ihre Zahlen vor.
Als Anlass für den Artikel kann man den neuen Werbeslogan
von Saturn „SOO! MUSS TECHNIK“ sehen, welchen Bastian Sick hier sehr kritisch
darstellt. Hintergrund des ganzen ist, das sich die Unternehmen im Laufe der
Zeit immer armseligere Werbeslogans einfallen lassen, um die Menschen auf sich
aufmerksam zu machen.
In Zeile 1 befindet sich die
Ellipse „SOO! MUSS TECHNIK“. Dieser Ausspruch ist der neuE Werbeslogan von
Saturn, welchen der Autor im folgenden kritisiert. In Zeile 8-9 befindet sich
die rhetorische Frage „Aber welch ein Deutsch ist das?“. Bastian Sick will
damit darstellen, dass der neue Werbeslogan von Saturn zwar im Vergleich zum
letzten mal auf Deutsch ist, allerdings kritisiert er dabei, das der Ausspruch
„SOO! MUSS TECHNIK“ auf keine gute deutsche Ausdrucksweise schließen lässt. In
Zeile 11 steht die Alliteration „mit Sinn für Stil“, mit welcher der Autor zum
Ausdruck bringen will, dass Menschen die eben diesen Sinn für Stil sowie Kultur
besitzen gezwungen waren Ihre Elektrogeräte im Internet zu kaufen. In Zeile
13-14 befindet sich die Hyperbel „am geilsten Sittenverfall aller Zeiten“. Sick
zeigt damit in übertreibender Art und Weise das jeder der bei Saturn einkauft
und somit möglicherweise auf der Straße mit Saturn-Tasche gesehen wird, sich
automatisch an diesem Sittenfall mitschuldig macht. In den Zeilen 16/f. ist der
ironische Ausdruck „(…)gezielt auf den Charme von Legebatterien setzt.“ Mit
diesem Satz will Bastian Sick in etwas lächerlicher Weise die minimalistischen
Prinzipien der Handelskette darstellen. „(…) grelle Farben, große Buchstaben
und grenzwertiger Satzbau(…). Diese Alliteration in Zeile 20-21 zeigt, auf
welche Mittel das Elektro-Unternehmen zurückgreift um auf sich aufmerksam zu
machen. Mit der Ellipse „Ischwarte Bus“ in Zeile 28, sowie der Akkumulation
„(…) sprachverstümmelnd, grell, megaaffendummbatzenbrüll“ in Zeile 30/f. will
der Verfasser aufzeigen, dass die Jugendlichen heutzutage nicht mehr in der
Lage sind, sich grammatikalisch richtig auszudrücken und darum oftmals Artikel
oder Präpositionen auslassen. Der Neologismus „Ischwarte Bus – Generation“ in
Zeile 32 beschreibt, dass die Jugendlichen dieser Generation wohl nicht in der
Lage sind, sich Elektrogeräte von Saturn anschaffen zu können. In Zeile 35-36
steht die Ellipse „So muss dat“. Sick will mit diesem unvollständigem Satz, in
Anlehnung an diese rheinische Mundart zeigen, wie der neue Slogan von Saturn
möglicherweise entstanden ist. Mit dem ironischem Ausruf „So geht Verkaufe!“ in
Zeile 45 will sich Bastian Sick etwas darüber lustig machen, dass der
Konzernchef von Saturn im Interview sogar in vollständigen Sätzen geantwortet
hat und sich nicht von der in seinem Unternehmen üblichen Werbeslogan-Sprache
hat anstecken lassen. Zum Schluss, in Zeile 51, befindet sich noch die ironisch
angehauchte rhetorische Frage „Und wie muss Deutsch?“ mit welcher Sick noch mal
zum Ausdruck bringen will, dass er es sich nicht leisten kann mit einer
Saturn-Tüte gesehen zu werden und somit seine Elektrogeräte weiterhin im
Internet kauft.
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„Megaaffendummbatzenbrüll“
lautet der Titel der Glosse, die von Bastian Sick stammt und am
22.Februar 2012 online im Spiegel Magazin erschien. Der Autor beschäftigt sich
mit dem Sprachverfall in der heutigen Werbewirtschaft.
Zunächst äußert sich Sick im ersten Sinnesabschnitt kritisch
gegenüber Werbeslogans von Media-Saturn, die so erstellt sind, um die heutige
Jugend besser als Zielgruppe anzusprechen. Weiter berichtet der Autor von einem
Interview mit dem Media-Saturn Chef, der sich trotz den Sprachfehlern in der
Werbung in vollständigen, korrekten Sätzen ausdrückt.
Sick
kritisiert fortlaufend in der Glosse den Sprachverfall in Werbeslogans, dies
macht er gleich an der Überschrift deutlich mit „megaaffendummbatzenbrüll“.
Durch diesen neologistischen Begriff übt der Autor auf übertriebene Weise
starke Kritik an derAusdrucksweise der Werbung und auch der heutigen Jugend,
die Zielgruppe von Media-Saturn. So stellt der Autor gleich zu Beginn des
Textes im Besonderen das Unternehmen Media-Saturn als stillos und unkultiviert
dar, da sie seit Jahren einfältige und einfallslose Slogans als Werbemittel
nutzen. Denn so soll die Jugend, die sich mit ähnlichen Satzkonstellationen
ausdrückt, angesprochen und zum Kauf angeregt werden. Mit „sprachverstümmelnd“ und
„grell“ in Zeile 30 wird die gleiche Absicht erzielt.
Durch
die Hyperbel im Satz in Zeile 11 ff „…wer auf offener Straße mit einer
Saturn-Tasche gesehen wurde, macht sie automatisch mitschuldig…“ zieht Sick den
Sprachverfall ins Lächerliche. Damit wird dem Leser zu verstehen gegeben, dass
man sich als Verbraucher nicht negativ gegen die Werbung aussprechen darf und
anschließend Produkte bei dem jeweiligen Unternehmen kaufen soll, da man sich
automatisch am „geilsten Sittenverfall aller Zeiten“ mitschuldig macht. Mittels
des Wortspiels in Zeile 13 „geilsten Sittenverfall“ spielt der Autor auf den
wohl bekanntesten Werbespruch von Media-Saturn an: „Geiz ist geil“ an. So
stellt Sick die Einfallslosigkeit des heutigen Marketings in den Vordergrund
und kritisiert auch das niedrige Niveau.
Einen
Euphemismus findet man in Zeile 15ff „…Innenbeleuchtung ihrer Häuser gezielt
auf den Charme von Legebatterien…“. Der Autor drückt damit aus, wie gering
Media-Markt seine Kunden schätzt. Mit seiner Wortwahl „Legebatterien“
symbolisiert Sick die hohe Masse an Kunden, die zu Media-Markt
stürmen.Offensichtlich versucht das Unternehmen nur einen möglichst hohen
Umsatz zu erzielen und bemüht sich wenig um Kundenzufriedenheit und ähnliche
Faktoren. Dieser niedrige, fast schon billigeStandard der Werbeslogans tut
anscheinend den Ansturm keinen Abbruch. Im Gegenteil es scheint umso
anspruchsloser die werbenden Sprüche sind, umso mehr Kunden werden angezogen
und gewonnen. Bewusst übt Sick mit der WortwahlKritik an der Sprache der Werbung
und auch an der Kunden von Media-Markt, die die Werbekampagnen ignorieren oder
sich über den Sprachverfall nicht bewusst sind.
Der
Autor macht sich über die heutige Jugend und deren Ausdrucksweise lustig, indem
er eine Periphrase in Zeile 32 „Ischwarte Bus-Generation“ verwendet. Er
hinterfragt, ob sich die meist sozialschwache Generation überhaupt die Technik
von Media-Saturn leisten kann, obwohl doch die Slogans gerade so konzipiert
wurden, um genau diese Zielgruppe anzusprechen. So erscheint es zumindest, wenn
man die Sprache der Werbung mit der der jugendlichen Ausdrucksweise vergleicht.
Durch
„vielbeschworene Corporate Identity“ in Zeile 46 erreicht der Autor, dass der
Geschäftsführer von Media-Saturn als unglaubwürdig erscheint, da er sich in vollständigen
und grammatikalisch richtigen Sätzen ausdrücken kann. Doch Norberg sollte sich
mit seinem Unternehmen identifizieren, wo bleiben also Aussagen wie in Zeile 45
„Wie geil ist das denn?“ oder „So geht Verkaufe!“? Denn ein Unternehmer sollte
voll und ganz hinter den Firmenideologien stehen und auch in der Öffentlichkeit
sich dafür aussprechen. Sick erwirkt, dass der Unternehmer Norberg als
vertrauensunwürdig und unseriös für den Leser erscheint.
Die rhetorische Frage in
Zeile 51 „Und wie muss Deutsch?“ wird erneut deutlich wie sich der Autor
fortlaufend im Text über die Sprachentwicklung und den Sprachverfall der
heutigen Werbewirtschaft lustig macht und zugleich kritisiert, da auf die Frage
keine Antwort zu erwarten ist.Er macht zum Ende des Textes
nochmals klar seinen Standpunkt deutlich und dass er ein gewissen Ruf zu
verlieren habe, wenn er mit Media-Markt Produkten in Verbindung gebracht werde.
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