Die Entführung – Milena Moser
Die vorliegende Kurzgeschichte wurde von Milena Moser
verfasst. Die Geschichte ist im Jahr 2008 im Buch „Schlaglichter. Zwei Dutzende Kurzgeschichten“ in Stuttgart erschienen. Der Inhalt des
Textes lässt sich grob in zwei
Handlungsstränge gliedern, zwischen denen die Autorin im Verlauf des
Textes immer wieder wechselt. Die Rahmenhandlung ist eine alltägliche
Straßenbahnfahrt aus der Perspektive der
Trambahnfahrerin. Man kann aber auch einen sogenannten inneren Monolog
erkennen, in dem die Trambahnfahrerin in Gedanken ist. Sie beschreibt einen
Ausschnitt aus der Trambahnfahrt, wo sie über die Unannehmlichkeiten in Ihrem
Beruf berichtet. Sie berichtet aber auch über das äußerliche Erscheinungsbild
eines Fahrgastes, von dem die Straßenbahnfahrerin sehr angetan ist, deshalb
macht sie einen Umweg, da dieser Fahrgast die falsche Bahn genommen hat, nur um
Ihn länger sehen zu können. Die Straßenbahnfahrerin träumte auch von einem
Unfall, den sie verschuldet hatte, wo sich dann dieser Fahrgast um Sie kümmerte
und sagte, dass er Sie gerne kennenlernen möchte.
Betrachtet man das äußerliche Erscheinungsbild der
Straßenbahnfahrerin wird klar, dass der Text nur wenig über Ihr Äußeres
preisgibt. Lediglich die Formulierung in Zeile 62ff („Man kauft sich an jeder
Endstation einen Schokoladenstängel, nur um ein bisschen mit dem
Kioskverkäufern zu plaudern, und wird in kürzester Zeit dick und fett.“).
Dadurch kann man auch erkennen, wie abgestumpft Sie durch Ihren Beruf ist, den
sie schon seit zwei Jahren ausübt, „Seit zwei Jahren saß ich in der Kabine“ (Z.
59). In den Zeilen 28f („Nach kurzer Zeit schon fährt man wie im Schlaf,
gewissermaßen wie ein Automat, aber in Gedanken weit weg“) wird klar, dass Ihr
Alltag nicht anspruchsvoll und ereignislos verläuft und dies auch der Grund für
Ihr Verhalten und ihre gescheiterte Ehe ist, da Sie sich regelrecht gehen
lässt, was man aus den Zeilen 74ff erkennen kann („Frau Hess lag auf meinem
halbweißen Wohnzimmerteppich, nackt um meinen Mann geschlungen. Ich stand an
der Tür, müde, verschwitzt, in dieser Fruchtbaren Uniform , die auch schon zu
eng wurde, ich stand da und bekam den Schluckauf.“). Auch durch die
Formulierungen in den Zeilen 88ff („Ich könnte Ihn entführen. Schmeiß die
anderen Idioten raus. Fahr mit Ihm durch die Stadt.[…]an denen man ganz sicher
ungestört ist…) kann man erkennen, dass Sie durch Ihren Beruf und privaten
Leben sehr einsam ist. Betrachtet man das Gesamtbild der Figur kann man
erkennen, dass die Straßenbahnfahrerin einsam und abgestumpft, da Ihr Beruf
langweilig und eintönig ist. Deshalb verspürt Sie auch den Reiz, etwas
aufregendes zu erleben.
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