Donnerstag, 27. September 2012

Empfindsamkeit/Sturm und Drang 1767 - 1785


nach dem Schauspiel Sturm und Drang von Klinger 1776

 ­­Der Sturm und Drang ist die Auflehnung der jungen Generation gegen die Verstandes betonte Aufklärung. Gefühl, Herz, Trieb, Individualität, Ursprünglichkeit und Spontaneität gehen über Verstand und Vernunft.

Johann Gottfried Herder kritisierte die Arroganz der Aufklärung gegenüber dem einfachen Volk. Er forderte ebenso dazu auf Volkslieder und -dichtung ebenso als Kunst anzuerkennen. Er gilt als Wegbereiter für die Epoche "Strum & Drang".


Die Hauptform der Dichtung in der Epoche des Sturm und Drang stellte das Drama dar. Das immer  wiederkehrende Thema war der Konflikt zwischen der widerspenstigen Jugend und den Schranken der Weltordnung.

"Die Jungen Wilden“
 Die Epoche wurde hauptsächlich von jungen, etwa 20- bis 30-jährigen Autoren getragen.

  • Johann Gottfried Herder   
  • Johann Wolfgang Goethe 
  • Jakob Michael Reinhold Lenz  
  • Friedrich Maximilian Klinger   
  • Friedrich Schiller

Der Begriff Empfindsamkeit (1740-1790) leitet sich von Lessings Verdeutschung "empfindsam" zum englischen Wort sentimental ab.  Die Epoche spielt sich in der Zeit während der Epoche "Sturm & Drang" ab.

Die Empfindsamkeit stellt keine Gegenbewegung zur Aufklärung dar, sondern ist eine Ergänzung der reinen Rationalität der Aufklärer mit Empfindungen. Ein Vertreter der Empfindsamkeit ist Friedrich Gottlieb Klopstock.


Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) 
 


 1774 schreibt Goethe seinen Prometheus und drückt damit das Aufbegehren der Stürmer und Dränger gegen die alte Aufklärung, das Ablehnen der reinen Vernunftebene, den Protest gegen die Unterdrückung und Bevormundung aus.

 

Prometheus









 




Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöh'n!
Mußt mir meine Erde
Doch lassen steh'n,
Und meine Hütte,
Die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.

Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn' als euch Götter!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.

Da ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.

Wer half mir
Wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden dadroben?

Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?

Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?

Hier sitz' ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!

Weitere Werke des Sturm und Drang waren:

Sturm und Drang; 1776 (Friedrich Maximilian Klinger)
oder
Kabale und Liebe; 1784 (Friedrich Schiller)

Ein weiteres Genie dieses Zeitalters ist:

  Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

 

wie im Video zu sehen, besitzt auch er, das zur damaligen Zeit typische, stark von sich selbst überzeugte Genie in sich.
Zu seinen bekanntesten Werken, die man kennen sollte, zählen: "Die Entführung aus dem Serail" oder "Die Zauberflöte".


Die Räuber

- Erscheinungsjahr: 1781

- erstes veröffentlichtes Drama von Friedrich Schiller, welches ihn schlagartig berühmt machte

Inhalt:

Das Drama schildert die Rivalität zweier gräflicher Brüder: auf der einen Seite der von seinem Vater geliebte, intelligente, freiheitsliebende spätere Räuber Karl Moor, auf der anderen Seite sein kalt berechnender, unter Liebesentzug leidender Bruder Franz, der auf Karl eifersüchtig ist und das Erbe seines Vaters an sich reißen will.
 Dies gelingt ihm letztendlich durch einen gefälschten Brief, woraufhin Karl zum Anführer einer Räuberbande wird und Franz zum neuen Herrn von Schloss Moor.
Karl lässt seine Räuberbande daraufhin das Schloss stürmen, um Franz festzunehmen, dieser entzieht sich allerdings in letzter Sekunde seiner gerechten Strafe und begeht Selbstmord.
Da Karl einen unverbrüchlichen Eid mit seinen Räubern hatte, konnte er nicht zu seiner großen Liebe Emilia zurückkehren. Diese bittete ihn daraufhin zu ermorden. Nachdem er sie erstochen hatte, bechloss er, sich der Justiz zu übergeben.
Karl Zentrales Motiv ist der Konflikt zwischen Vernunft und Gefühl, zentrales Thema das Verhältnis von Gesetz und Freiheit.

Bildende Kunst - Anton Graff


Portrait von Friedrich dem Großen(1781)
Dies gilt als das bekannteste Gemälde von Anton Graff
- Die Zeit des"Sturm und Drang" wurde in der Malerei als "Klassizismus" bezeichnet
- jede bedeutende Persönlichkeit dieser Zeit ließ sich selbst portraitieren
- Anton Graff war einer der bedeutensten Portraitmaler seiner Epoche
- Er verstand, über die äußere Ähnlichkeit hinaus den Charakter eines Menschen genau zu treffen.
- portraitierte Persönlichkeite wie Friedrich Schiller oder Friedrich den Großen




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